Alles begann mit einer Idee. Gregor Hohmann und Max Rieger wollten mit Galactify eine Art Google Maps für Organisationen entwickeln. Ihre SaaS-Lösung nutzt eine innovative Zooming-User-Interface, die komplexe Unternehmensprozesse auf beliebig vielen Ebenen visuell abbildet. Zur selben Zeit suchte o2 Telefónica nach einer besseren Möglichkeit, Machbarkeitsprüfungen effizient zu gestalten. Wayra brachte beide Seiten zusammen und schuf damit eine erfolgreiche Partnerschaft.
Als Gregor Hohmann und Max Rieger Galactify im Jahr 2019 gründeten, war ihre Mission klar definiert. „Unsere Technologie steht für eine neue Art, mit Computern zu arbeiten. Wir wollten eine Software schaffen, die universell einsetzbar und für alle zugänglich ist. Zu Beginn konzentrierten wir uns auf die technische Machbarkeit, um danach verschiedene Anwendungsfälle testen zu können“, erklärt Max Rieger, Mitgründer und CTO.
Galactify schafft Transparenz im Umgang mit Wissen in Unternehmen. Eine patentierte semantische 3D-Oberfläche ordnet Projektmanagement-Elemente wie Ziele, Aufgaben und Entscheidungen visuell und hierarchisch, was die Zusammenarbeit im Team erleichtert. Die Lösung verbindet Struktur und Inhalt und kann in vielen Unternehmensbereichen eingesetzt werden. Als Google Maps für Organisationen arbeitet Galactify mit OKRs und dokumentiert Ziele von der Unternehmensstrategie bis zur einzelnen Aufgabe.
Vom "Resident" zum "Corporate Partner": das Wayra Konzept
Viele Startups tun sich trotz technischer Stärke schwer, konkrete Anwendungsfälle und Zielgruppen zu identifizieren. Für Galactify wurde die Zusammenarbeit mit Wayra zum entscheidenden Schritt. 2019 zogen Gregor und Max als Residents in das Münchner Wayra-Büro, den Open Innovation Hub von Telefónica. Der Standort im Zentrum der Stadt bietet nicht nur eine moderne Arbeitsumgebung, sondern auch direkten Zugang zum gesamten Telefónica-Netzwerk.
Wayra verknüpft Telefónica mit innovativen Startups weltweit. Als Open Innovation Hub identifiziert, skaliert und investiert Wayra in junge Technologieunternehmen, um langfristige und wertschöpfende Partnerschaften zu ermöglichen.
Machbarkeitsprüfungen: Ein komplexer Prozess mit vielen Stakeholdern
Die Zusammenarbeit startete mit der Business Unit Customer Success & Sales unter der Leitung von Silke Wolf. Ihr Team verantwortet das Launch-Management aller neuen Produkte und Prozesse entlang der Customer Journey. Dazu gehören auch die sogenannten Feasibility Checks. Neue Ideen oder Anfragen aus Service und Vertrieb werden dabei auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Je nach Thema sind unterschiedliche Fachbereiche und Hierarchieebenen beteiligt.
„Wir hatten Tools und Prozesse, aber sie waren veraltet, nicht DSGVO-konform und ineffizient. Der Aufwand war groß, und mein Ziel war es, den Prozess zu verschlanken, damit sich unser Team stärker auf die Verbesserung des Kundenservice konzentrieren kann“, erklärt Silke Wolf,
Manager Service Development bei Telefónica Deutschland.
Das Venture Development Team von Wayra: Ein wichtiges Bindeglied
Da intern keine geeignete Lösung vorhanden war, wandte sich Wolf an das Venture Development Team von Wayra. „Unsere Aufgabe ist es, die Bedürfnisse der Business Units zu verstehen“, sagt Nicole Hrusa, Senior Venture Development Manager bei Wayra. „Wir analysieren den Anwendungsfall, identifizieren passende Startups, führen erste Gespräche und erstellen eine Shortlist. Außerdem stellen wir potenzielle Lösungen aktiv in den Fachabteilungen vor und prüfen, ob sie strukturiert und zukunftsfähig sind.“
Nach der Auswahl des passenden Startups übernimmt Wayra das Projektmanagement und finanziert den Proof of Concept. Der Fast-Track-Prozess von Wayra erleichtert zudem den oft komplexen Onboarding-Prozess neuer Lieferanten.
Win-win für beide Seiten: The Proof of Concept (PoC)
Telefónica konnte den Projektfortschritt sichern, während Galactify wertvolles Feedback erhielt und seine Lösung weiterentwickelte. „Das Galactify-Team hatte die Flexibilität und den Mut, neu zu denken. Wir haben unsere Anforderungen klar kommuniziert, und sie haben die Lösung gemeinsam mit uns entwickelt. Durch die enge Zusammenarbeit konnten wir unsere Ziele schneller erreichen als intern möglich gewesen wäre“, sagt Silke Wolf.
Der Proof of Concept dauerte fünf Monate und zeigte großes Potenzial für eine langfristige Zusammenarbeit. Die Software vereinfachte Feedbackprozesse und schuf Transparenz über alle Ebenen hinweg.
Heute nutzt Telefónica Galactify zur Unterstützung von Machbarkeitsanalysen, Kampagnentests und Promotions. Die Plattform steigert die Mitarbeitendenbeteiligung und soll künftig als zentrale Lösung für Machbarkeitsprüfungen eingesetzt werden.
„Unsere erste Wachstumsphase begann hier. Während des PoC konnten wir die ersten Mitarbeitenden einstellen und parallel an einem Förderprojekt des Freistaats Bayern teilnehmen“, sagt Gregor Hohmann.
Das Customer Success & Sales Team führte den Erfolg weiter. Das Omnichannel-Team von Telefónica benötigte eine Lösung zur Nachverfolgung von OKRs. Durch Feedback aus der Praxis entstanden neue Projektmanagement-Module, die den Wechsel zwischen Übersicht, Zielen und Aufgaben erleichtern. Ursprünglich für das Omnichannel-Team entwickelt, wurde das Feature schnell von weiteren Unternehmen übernommen. Obwohl kein direkter Auftrag daraus hervorging, gewann Galactify wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung seiner Software.
Eine offene Feedbackkultur als Erfolgsfaktor bei Start-Ups
Die positiven Erfahrungen motivierten Wolfs Team, weitere Innovationen aus dem Wayra-Netzwerk zu prüfen, besonders im Bereich künstliche Intelligenz. Galactify profitiert bis heute von Telefónicas Innovationsgeist und der offenen, ehrlichen Feedbackkultur.
„Telefónica ist offen für neue Wege und bereit, Veränderungen zuzulassen, auch wenn sie Risiken bergen. Das ehrliche Feedback war entscheidend für die Weiterentwicklung unseres Produkts“, sagt Max Rieger.
Gregor und Max arbeiten weiterhin im Münchner Wayra-Büro und sind fest im Ökosystem verankert. Aktuell ist Galactify eigenfinanziert, aber offen für Investoren, um den nächsten Wachstumsschritt zu gehen.
